Agilität hat sich in der jüngeren Vergangenheit zu einem geflügelten Wort entwickelt. Die viel beschriebene Eigenschaft gilt als Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Zukunft – quasi als eine Art Allheilmittel. Darin steckt eine Menge Wahrheit. Dass der Weg zu einer agilen Organisation aber zwangsläufig mit unseren Genen zusammenhängt, ist vielen Menschen neu.
Wusstest du, dass beinahe jedes dritte Veränderungsprojekt scheitert? 20 bis 30 Prozent aller großen oder kleinen Umwälzungen finden keinen erfolgreichen Abschluss. Diese Zahlen wirken geradezu beängstigend, wenn man sie im Kontext der Herausforderungen betrachtet, mit denen die VUCA-Welt Unternehmen, Organisationen sowie Privatpersonen heute konfrontiert. Denn Änderungswille und -vermögen sollten inzwischen zur Grundausstattung eines zukunftsfähigen Unternehmens zählen. Gerade, wenn dieses den Loslösungsprozess von übermäßig hierarchischen, veralteten Strukturen durchschreiten will. Agilität und vor allem eine agile Belegschaft sind dafür häufig unabdingbar.
Agile Workforce ist ein Begriff, der diesen unternehmensinternen Antrieb sehr gut beschreibt. Denn ohne agile Mitarbeiter können sich Unternehmen niemals zu einer agilen Organisation entwickeln. Vor jeder Veränderung – und sei diese noch so klein – steht jedoch erst einmal der mehr oder weniger große innere Widerstand der betroffenen Belegschaft. Dieser muss nicht einmal gewollt sein, schließlich sind Mitarbeiter auch nur Menschen. Das bedeutet: Du hast dieselbe genetische Ausstattung wie unsere Vorfahren in der Steinzeit. Und damals konnten Veränderungen tödlich enden. Sei es der Wechsel in eine neue Umgebung, ein Neuling im Clan, ein neuer Stammesführer oder etwas anderes: In der Steinzeit war eine gesunde Portion Skepsis zum Wohle der eigenen Gesundheit mehr als angebracht. Aus diesem Grund meldet unser Gehirn bei sich anbahnenden Veränderungen auch heute noch: Gefahr!
Um Veränderungen erfolgreich durchzuführen, heißt es für Führungskräfte, die Psyche der Mitarbeiter genau zu beachten und möglichen Widerständen entgegenzuwirken. Denn erst dann lässt sich das volle Potenzial der Belegschaft zielführend ausschöpfen. Agilität gibt es schließlich nicht zum Nulltarif.
Warum so viele Veränderungsprojekte scheitern from Prof. Dr. Monika Burg on Vimeo.
Artikel zitieren
Burg, M. (2018): Was unsere Gene mit Agilität zu tun haben / VUCA TO GO, in: VUCABLOG [Weblog], 07.12.2018, Online-Publikation: https://blog.monikaburg.com/2018/12/07/vuca-to-go-11-was-unsere-gene-mit-agilitaet-zu-tun-haben/, Abrufdatum: TT.MM.JJJJ
Bildquelle: privat
Zuletzt aktualisiert am 07.12.2018