5 Denkanstöße für mehr Achtsamkeit

Weihnachten und Jahreswechsel – für viele Menschen bedeuten die letzten Wochen eines Jahres Hektik und Stress. Sie hetzen von Termin zu Termin, sie setzen sich unter Druck mit der Suche nach dem perfekten Geschenk und der Planung des Weihnachtsessens. Dabei bietet die Zeit so viel Schönes. Um dies wahrzunehmen, braucht es Achtsamkeit.

Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnlichkeit und Nächstenliebe, sollte man meinen. Doch statt freudigen Gesichtern und strahlenden Augen sehen wir jedes Jahr auf den Straßen gestresste Menschen auf der Jagd nach Weihnachtsgeschenken. Dabei wäre es doch so viel schöner, diese besondere Zeit im Jahr so zu verbringen, wie wir es aus Filmen kennen: Ein gewisser „Zauber“ liegt in der Luft und macht die dunkle Jahreszeit zur einer der schönsten des Jahres. Denn gemeinsam mit den Liebsten wird geplaudert, gegessen und gelacht; eigentlich Fremde wünschen sich gegenseitig ein frohes Fest und Lichter überall erwärmen selbst die kältesten Herzen.

Wäre es nicht schön, wenn es wirklich so wäre? Auch wenn es nicht jeder ganz so romantisch mag, aber mehr Achtsamkeit für sich und andere lässt uns die Zeit fast automatisch intensiver erleben. Im Folgenden wollen wir den Fokus auf unsere Mitmenschen legen: Achtsam mit anderen umzugehen bedeutet, Rücksicht zu nehmen und zu überlegen, worüber sich diese freuen würden. Und das auch unabhängig vom Weihnachtsgeschenk. Denn es sind die kleinen Dinge, die Freude bereiten, wenn sie von Herzen kommen.

Also, halten Sie doch einen Moment inne und nehmen Sie sich Zeit für die fünf folgenden Denkanstöße – es wird sich auszahlen…

 

#1 Wie kann ich anderen Menschen helfen?

Denken Sie an andere. Nicht jeder kann die Weihnachtszeit genießen. Krankheiten, Schicksalsschläge oder finanzielle Probleme lassen manche Menschen dem Fest sogar mit Traurigkeit entgegenblicken. Gerade hier gilt es, achtsam zu sein. Oft hilft es anderen Menschen nämlich schon, wenn sie über ihre Probleme reden können. Hören Sie ihnen zu, seien Sie für sie da. Vielleicht hilft aber auch einfach mal etwas Ablenkung von den Sorgen. Bewusst zu überlegen, wo und wie Sie helfen können, bringt gleich zwei Vorteile mit sich: Zunächst kommt Hilfe dort an, wo sie benötigt wird und beschert dem ein oder anderen vielleicht sogar ein schöneres Weihnachtsfest. Und zweitens tut Helfen Ihnen selbst gut. Denn dadurch wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert und Sie fühlen sich besser. Fangen Sie ruhig klein an. Es muss nicht direkt das Ehrenamt im örtlichen Hilfsverein sein. Halten Sie die Augen im Alltag offen und schauen Sie, wo eine helfende Hand gebraucht wird.

 

#2 Kann Dein Gegenüber etwas dafür?

An Weihnachten kommen Menschen zusammen – leider immer wieder eine Voraussetzung für Streit und Missverständnisse. Die Schuld an Situationen, die uns einfach nicht in den Kram passen, schieben wir dann gerne mal unseren Mitmenschen zu. Doch bevor Sie Ihren Frust ablassen, überlegen Sie einmal genau, ob derjenige wirklich verantwortlich dafür ist. Handelt Ihr Kollege nach einer Anweisung, wenn er Ihnen kurz vor Feierabend eine Aufgabe zuschiebt? War die Aussage Ihres Onkels auf der Weihnachtsfeier einfach nur unbedacht? Oder das peinliche Geschenk Ihrer Cousine ein Versehen? Letztendlich bringt es Sie sowieso in den wenigsten Situationen weiter, zu meckern. Ein Lächeln dagegen wirkt oft Wunder!

 

#3 Ist es wirklich so schlimm?

Steht mal wieder alles Kopf, vergessen wir häufig, wie gut es uns eigentlich geht. Wenn gerade der Braten und damit das Weihnachtsessen für die gesamte Familie im Ofen verbrannt ist, bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie einzuordnen, wie schlimm dieses Missgeschick wirklich ist. Sie können in Stress verfallen und in letzter Sekunde zum nächsten Geschäft hetzen, um Ersatz zu besorgen – oder Sie sprechen das Problem offen an und suchen gemeinsam eine Lösung. In dieser oder einer ähnlichen Situation ist es wichtig, nicht nur an das Problem zu denken, sondern sich das eigene Glück immer wieder bewusst zu machen – beispielsweise, dass Sie Zeit mit der Familie verbringen.

 

#4 Worauf freust Du Dich?

Sich das eigene Glück bewusst zu machen, ist gar nicht so einfach, wie es sich zunächst anhört. Falls es Ihnen schwerfällt, über Glück zu philosophieren, fangen Sie klein an: Denken Sie an Ereignisse, auf die Sie sich in nächster Zeit freuen. Das kann die Verabredung mit der guten Freundin sein, die Sie schon so lange nicht mehr gesehen haben, oder auch die freien Tage, die Sie nach dem erfolgreich abgeschlossenen Arbeitsprojekt erwarten.

 

#5 Muss es wirklich sein wie immer?

Weihnachten bedeutet für Sie eigentlich eine Leier der immer gleichen Art? Langatmige Gespräche mit der Verwandtschaft, Fremdschäm-Momente und Co? Schlagen Sie in diesem Fall selbst eine Veränderung vor. Probieren Sie Neues aus. Gemeinsam! Gesellschaftsspiele sorgen zum Beispiel für kurzweilige Familientreffen, bei denen die Älteren mindestens genauso viel lachen wie die Kinder. Oder schlagen Sie eine neue Sitzordnung vor. Neue Gesprächspartner bringen überraschende, neue Themen auf. Planen Sie einen Verdauungsspaziergang, um etwas Bewegung in den Tag zu bringen. Oder ändern Sie den Ort oder die Zeit des Treffens. Hauptsache, Sie bringen frischen Wind in den üblichen Trott. Bei all dem Trubel ist es auch völlig in Ordnung, sich rauszuziehen und ein wenig Zeit für sich selbst zu nehmen.

 

Wenn Sie etwas achtsamer mit sich und Ihren Mitmenschen umgehen, wird aus der ruhigen Zeit sicher keine allzu stressige. Nehmen Sie die fünf Gedankenspiele ruhig mit ins neue Jahr – auf dass Sie 2019 noch entspannter, weiser und freudiger empfangen.

 


Artikel zitieren

Burg, M. (2018): 5 Denkanstöße für mehr Achtsamkeit  / VUCA TO GO, in: VUCABLOG [Weblog], 21.12.2018, Online-Publikation: https://blog.monikaburg.com/2018/12/21/5-denkanstoesse-fuer-mehr-achtsamkeit/, Abrufdatum: TT.MM.JJJJ

 

 

Bildquelle: Paolo Niccolello – unsplash.com

 

Zuletzt aktualisiert am 21.12.2018