vuca to go 16

So geht Agilität – Handreichung für Projektleiter

Welchen Einfluss auf Agilität hat ein Projektleiter? Im Projekt Magazin gebe ich einen Einblick, was Projektleiter über die agile Methode hinaus beachten müssen – und welche Rolle die menschlichen Bedürfnisse dabei spielen. Einen Auszug des Artikels gibt es hier im VUCABLOG.

Zu Beginn möchte ich Ihnen, lieber Leser, eine Frage stellen. Nehmen Sie sich ruhig ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken, und lesen Sie nicht gleich weiter.

Was entscheidet darüber, ob sich ein Team agil verhält?

Ich meine damit nicht nur, ob formal agile Methoden wie Scrum im Einsatz sind, sondern auch, ob sich innerhalb dieses Gerüsts echte Leichtigkeit entwickelt.

Dass das Team richtig besetzt ist? Dass es nicht zu viele Nebenschauplätze gibt und andere Themen nebenherlaufen? Oder dass es einen guten Austausch mit dem Kunden gibt? Alle dies hat eine hohe Bedeutung, die Wurzel des Problems ist aber eine andere. Der Haupteinflussfaktor auf die Agilität eines Teams ist das Gefühl der Beteiligten. Ein Projektleiter muss damit vor allem ein „Gefühlsmanager“ sein! Hätten Sie diesen Punkt auf Ihrer Liste gehabt?

An anderer Stelle im VUCABLOG habe ich die Schutzfunktion unserer Emotionen bereits thematisiert – und dass sie im Berufskontext Widerstand, Dienst nach Vorschrift und Ähnliches auslösen können. Im Rahmen einer positiven Ausprägung jedoch auch Mut, Freude an der Sache und eben Agilität. Worauf dieser Zusammenhang beruht, habe ich im Projekt Magazin beschrieben. Mit freundlicher Genehmigung durch das Projekt Magazin veröffentliche ich an dieser Stelle einen Auszug des Artikels:

 

# Sicherheit als Schlüssel zum agilen Mindset

Die biologischen Grundbedürfnisse des Menschen sind die Bedürfnisse nach Bindung, Orientierung, Selbstwert und Lustgewinn/Unlustvermeidung. Wir suchen Bindung, Orientierung und Wertschätzung und wir vermeiden Personen und Situationen, die uns das nicht geben. Letzteres äußert sich häufig in Widerständen aller Art, Dienst nach Vorschrift oder sogar Kündigung.

Will ein Projektleiter den Rahmen für Agilität innerhalb seines Teams setzen, muss er zunächst verstanden haben, dass agiles Verhalten ein agiles Mindset voraussetzt, d.h. eine neuronale Offenheit, die erst durch Befriedigung der biologischen Grundbedürfnisse entsteht. Dafür sorgt unsere genetische Ausstattung, die seit Jahrmillionen das Überleben des Homo Sapiens sichert. Wir suchen sicheres Terrain und vermeiden unsicheres, dagegen können wir wenig machen (Burg, 2017).

Da sich Gene aber nicht so schnell ändern wie unsere Lebensumstände, führen auch heute noch Flucht- und Kampfreflexe in Projekten zu Widerstand oder Reibungsverlusten. Ein Projektmanager muss wissen, wie man Mitarbeitern subjektive Sicherheit vermittelt – das geht nur, indem er ihre genetischen Grundbedürfnisse versteht. Dabei helfen die Erkenntnisse der Neurobiologie, aus denen Schlagworte wie „hirngerechte Führung“ oder „Neuroleadership“ hervorgegangen sind.

Es lohnt sich, die genetischen Grundbedürfnisse eines Projektmitarbeiters näher zu beleuchten, um dann Handlungen daraus für den Projektalltag abzuleiten.

 

(Projekt Magazin, www.projektmagazin.de, Ausgabe 04, 2019)

 

Konkrete Handlungsempfehlungen, wie ein Projektleiter die Emotionen seines Teams positiv ausrichten kann und damit den Boden für Agilität bereitet, finden Sie im vollständigen Beitrag.

 


Artikel zitieren

Burg, M. (2019): So geht Agilität – Handreichung für Projektleiter / VUCA TO GO, in: VUCABLOG [Weblog], 01.03.2019, Online-Publikation: https://blog.monikaburg.com/2019/03/01/vuca-to-go-16-so-geht-agilitaet-handreichung-fuer-projektleiter/, Abrufdatum: TT.MM.JJJJ

 

 

Bildquelle: Adobe Stock

 

Zuletzt aktualisiert am 01.03.2019